Ing. arch. JAN HORA
Das ŠTAJNHAUS war kein Projekt, das ŠTAJNHAUS war ein Prozess
Das Haus mit einem Renaissancekern steht direkt am Fuß des Schlosshügels in dem ehemaligen jüdischen Viertel in Mikulov. Während seiner Existenz wurde ihm Zehner von Kratzern und Narben verpasst, es machte Zehner von Umbauen und Operationen durch. Diese Eingriffe veränderten es zum Nichterkennen und trotzdem konnte es sein mittelalterliches pittoreskes Wesen behalten. Wir standen vor einer zusammengeklebten Substanz. Durch schrittweises Aufdecken der einzelnen Schichten, Räume und überraschenden Zusammenhänge machte das Projekt einen Prozess von Revisionen und Umgestaltungen durch, eigentlich bis zum Ende der Ausführung. Wir hatten am
Anfang keine Ahnung, wie es am Ende aussehen wird.
Wir haben eine Grenze gesucht, zu welcher Zeit wir zurückkehren können und wann wir einen neuen Weg einschlagen können. Wir wollten immerhin das Haus als ein organisches Ganzes erhalten. Im Haus findet man keine gerade Wand oder keine rechteckige Öffnung, alle Elemente mussten wieder entdeckt und nach Maß hergestellt werden, der Investor war dieser Tatsache wohlgesonnen.
Ursprünglich war unsere Aufgabe nur das Projekt des Interieurs. Schrittweise wurde uns jedoch klar, dass man Interieur und Exterieur nicht einzeln lösen kann, weil der Raum und die Formen zusammenfließen und ein untrennbares Ganzes bilden.
Das Haus wurde zum Zweck der Benutzung als eine Pension rekonstruiert. Ein Teil von ihm wird als Privatraum für den Besitzer dienen. Jedes Zimmer ist ein Unikat, jedes Zimmer hat seine spezifische Atmosphäre. Ihre ursprüngliche Verwendung fanden auch Weinkeller unter dem Haus sowie ein angrenzender Hof.